Sonntag im Idyll

Den Himmel trübt kein Wölkchen und die See ist spiegelglatt.

Gäste aller Art sind auf dem Felsen draußen unterwegs – Familien, Rentner, der Kantor, der mir aus dem Aufbau Helgolands erzählt.

Auch ein paar Butterfahrer lüften sich hier oben aus.

Es ist Sonntag – doch einige arbeiten –

z..B. die Jungwissenschaftler auf dem Weg ins Felsenwatt

oder Vogelkundler

oder die Basstölpel, die jetzt am Brüten sind.

Die Kolonie ist kleiner als im letzten Jahr. Alle drei großen Siedlungsplätze sind nur etwa zur Hälfte bewohnt.

Morgen fahre ich für 14 Tage aufs Festland – …. mit ein paar Teenagern im Gepäck ;-)) … across waters

Sie ist wieder da

Drei magere Jahre mussten die Fans der Rock’n’Roll-Butterfahrt warten.

Es ist das kleinste deutsche Festival am Ende der Welt.

2003 begann das Festival mit gerade mal 80 Freunden des Punkrocks. Heutzutage kommen annähernd 900 Besucher, um auf der Düne zu feiern.

Sie fallen schon auf – die Fans. Zwischen dem Beige bis Anthrazit ambitionierter Naturfreunde, dem gepflegten Chic von Hamburger Penisonären oder dem körperbetonten Sportdress der Marathonläufer wirken die Butterfahrer wie wilde Gesellen.

Die Party steigt nicht allein auf der Düne am Abend. Den ganzen Tag sitzt man zusammen.

Die gesamte Südstrandmeile ist passend dekoriert.

Für ein Wochenende haben die Punks den Felsen übernommen.

Am Friedhof der Namenlosen auf der Düne befindet sich eine Stele

sie erinnert an die vergangenen Leben, die verlorenen Freunde –

Trotz bunter Haare, schwarzer Klamotten und gepiercten Augenbrauen – sie sind die weitaus achtsamsten Gäste auf Helgoland.

A moment of silence …. after the party

Ich hänge hier nur so rum

Festlandsbesuche sind Gelegenheiten zu sehen –

manchmal isoliert, manchmal in einen neuen Kontext gestellt

oder so…..

in einem Freiluftcafé an der Kemnade –

oder hoch oben –

an der Wand des Pen-Zentrums

oder als Rest eines studentischen Projekts –

vor dem Knast, in dem die beiden einst einsaßen (Stopp: Georg war schnell weitergereist. Sein Bruder Ludwig gab sich an seiner Stelle als Georg Büchner aus. Als die Darmstädter Polizeibehörde auf die Verwechslung kam, war Georg bereits in Straßburg angekommen). Der andere ist Ludwig Weidig, der zweite Autor des Hessischen Landboten.

oder im Schaufenster eines stylischen Design-Ladens

Der Tag…..

Rendezvous in Steinau

Alors – ich könnte anfangen -„rencontre avec J….“ – ;-)) – non!

So war es nicht – die Jungs, die wir besuchten, sind zu alt –

und inzwischen unterwegs in einer anderen Dimension. Da muss die Liebe eher platonisch bleiben.

Romantisch ist es trotzdem –

die Kinderheimat von Jakob und Wilhelm Grimm ist heute ein kleines verschlafenes Fachwerkstädtchen. Die Hauptzeile hat man in einer Viertelstunde durchlaufen, wenn man es eilig hat und der alten Handelstraße folgt.

Das Haus selbst – eher ein Hof –

steht an eben jener alten Straße in der Nähe des alten Tores nach Hanau, grenzt an die Kinzig – da noch eher Bach als Fluss.

Alles an diesem Städtchen ist jetzt ein ‚eher‘ ;-). Kaum vorzustellen, dass sich hier einmal ein recht florierender Handelsknotenpunkt befand.

Der Amtshof –

heute das Brüder Grimm-Haus – empfängt seine Besucher mit drei Abteilungen: Eine zeichnet das Leben der Familie Grimm nach. Und hier findet sich auch eine kleine Hommage an Ludwig Grimm, einem begabten Illustrator, sowie der beiden anderen Geschwister.

Ein Zweite dokumentiert das sprachwissenschaftliche Vermächtnis.

Die dritte Abteilung ist eine liebevolle Dokumentation und Sammlung der verschiedensten Ausgaben der Grimmschen Märchensammlung.

Schade – zwei Sammlungen fehlen: die Ausgabe mit den Aquarellen von Ruth Koser-Michaels und das Mammutwerk mit den Bildern von Henrik Schrat.

Jakob und Wilhelm verbrachten hier nur sechs Jahre ihres Lebens. Nach dem Tod des Vaters wurde n sie von der Verwandschaft nach Kassel geholt – der Beginn ihres Weges als Wissenschaftler und engagierte politische Köpfe.

Das kleine Haus in Steinau verzichtet auf die Nachzeichnung der weiteren Lebenswege. Macht nichts- es setzt einen gelungenen Anfang.

Eine weitere schöne Mär … Das Cello