Exoten im Schnee

Kaum war mein Besuch nach Hause gefahren, begann es zu schneien.

Dicke, fette Flocken zunächst –

die nach und nach die Gräber am Friedhof bedeckten.

Die Exoten im Garten bekamen ein neues Kleid –

morgens knirschte der Schnee leicht unter den Sohlen –

und der Leuchtturm schickt unbeirrt sein Licht in die Welt.

Was wird das Jahr bringen? –

Ein gutes Zeichen haben in den letzten Tagen viele Menschen gesetzt:

ein Nein zu Unmenschlichkeit und Ausgrenzung!

Wird es ein Ja zu Aushandeln und Frieden und Verantwortung für die Welt, die uns nährt?

Eine Freundin schickte mir zum Jahresanfang ein Zitat von Antonio Gramsci:

„Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern.

Was wir brauchen ist Nüchternheit:

einen Pessimismus des Verstandes, einen Optimismus des Willens.“

Sicher ist nur – die Tage werden länger….

Zwischen den Jahren…..

meistens waren die Tage verhangen. Wind und Wetter luden nicht gerade zu langen Ausflügen ein. Aber dann riss der Himmel auf……

DER Tag für einen Familienausflug auf die Düne.

Schwesterchen und ich sitzen natürlich draußen – kaum hat die Witte Kliff den Hafen verlassen, tanzt sie auf den Wellen.

Man merkt noch die Nachwirkungen der letzten stürmischen Tage.

Im Winter ist die Düne das homeland der Kegelrobben.

Die Strandkörbe sind im Lager eingemottet und träumen von einem neuen Sommer.

Wir Zweibeiner gehen brav auf den vorgefertigten Wegen, steigen nicht über Zäune hinunter zum Nordstrand.

Denn dort – und nicht nur dort – haben sich die Kegelrobben mit ihren Jungen verteilt.

Man findet sie überall – auf dem Flugfeld, neben den Menschenwegen, unter dem Steg über den Dünen.

Leider können die Tiere nicht lesen – naja, manche Touris auch nicht – und halten nicht den empfohlenen Abstand von 30 m zu uns Zweibeinern ein.

Also machen wir den Bogen um sie herum, wenn sie ihr Baby neben unserem Weg säugen. Nun ja, das ist bei uns Zweibeinern nicht anders – der Hunger der Babys geht vor.

Eine kleine Übung in Respekt vor den Wesen, die neben uns leben.

Am Friedhof der Namenlosen halten wir inne.

Die Rock’n’Roll-Butter-Fahrer haben wieder von einem Freund Abschied genommen.

Ich denke an T., mit dem ich oft hier gestanden habe.

Rooat weeder

Wenn Wind , Wasser und Kälte dem Felsen zusetzen, färbt sich das Wasser am Nordstrand rot.

Die aufgepeitschte See zerreibt den sandstein so fein, dass er Farbe wird.

Das Wasser hat den Spülsaum weit nach oben versetzt.

Statt Strandglas und feinem Kiesel findet man jetzt nur Laminaria.

Und manchmal verirrt sich eine Kegelrobbe hierher.

Einer fehlt bei den Spaziergängen…

Weihnachten zuhause

Dieses Jahr floh ich nicht vom Felsen, sondern erwartete Besuch – ein wahrer Krimi.

Ein Sturm wurde erwartet und alle, die aufs Festland wollten, nahmen schon am 19. das Schiff. Denn keiner glaubte, dass das letzte Schiff am 23. noch fahren sollte.

Ich saß auf heißen Kohlen und wartete auf meine Lieben…….

und sie kamen doch – ein wenig grau und müde vom Schiffschaukeln – whow!

Eine intensive, gemeinsame Zeit begann …..

die dunkelsten Tage des Jahres auf dem Felsen…..

in langen Spaziergängen….

Wir fanden den inspirierendsten Weihnachtsbaum der Insel….

und sperrten Sturm und Regen aus …

Chrismas at sea…