Herrje – seit ich auf Helgoland lebe, habe ich hier noch keinen so grauen Winter erlebt.

Manchmal trieft die Luft vor Nässe – Regen im eigentlichen Sinne ist das nicht.

Aber würdest du ein Tuch in die Luft hängen, du könntest es binnen kurzem auswringen wie einen nassen Feudel.

Aber er – der Herr Winter – wird schon langsam alt. Er kann sich nicht mehr wehren gegen die länger werdenden Tage, die Krokusse, die hier und da schon blühen

oder ganz kecke Osterglocken, die sich in stillen Ecken hervortrauen.
Und die fliegenden Frühlingsboten sind da.

Auf allen drei Vogelfelsen haben sie sich niedergelassen und streiten wie die großen Helgoländer Zweibeiner um ihren Platz.

Und segeln wie junge Götter durch die Luft, die noch lange kalt sein wird.
