Noch ist es still auf dem Felsen.

Nur wenige Gäste sind bereits angekommen, meistens Verwandtschaft, die mit ihren Lieben auf der Insel Weihnachten feiern wollen.
Es gibt auch keine bizarren Rituale wie auf einer anderen Insel der Nordsee. An Nikolaus laufen die Kinder lediglich um und sammeln Süßigkeiten, Äpfel und den einen oder anderen Euro ein.

Während in der Welt Diktatoren gestürzt werden oder in der Ukraine Menschen um ihre Infrastruktur bangen, verweilt der Felsen in Winterruhe.

Der Inselmarkt ist auffällig leer. Manchmal waren es die Regale in der letzten Zeit auch. Das hat allerdings nichts mit der Winterruhe, sondern mit den heftigen Stürmen der letzten Wochen zu tun. Der Frachter, der uns hier mit Lebensmitteln versorgt, ist in seinem Fahrplan leider auch vom Wetter abhängig. Und so stapelt sich auch die Post, die nach Helgoland gehen soll, auf dem Festland und kann hier erst nach und nach ausgeliefert werden.
Das sind angesichts der Weltereignisse nur kleine Sorgen.

Die Inselgemeinschaft hat den Felsen wieder weihnachtlich aufgehübscht

und wartet auf das Fest, das wir zu Ehren einer Kleinfamilie feiern, die ca. 2000 Jahren vor Unrecht geflohen ist.